Was sind Zahnbrücken?
Bei einer Zahnbrücke werden Zahnlücken durch einen Ersatz „überbrückt“. Dabei werden die lückenbegrenzenden Zähne als Pfeilerzähne genutzt, an denen der Zahnarzt die Enden der Brücke befestigt. Die Zwischenglieder der Brücke ersetzen die fehlenden Zähne des Patienten.
Die Pfeilerzähne müssen hierfür beschliffen werden, um dann die Brücke anbringen zu können. Hierbei gehen in der Regel 40-60% der Zahnsubstanz der Pfeilerzähne verloren.
Für wen eignen sich Zahnbrücken?
Brücken werden genutzt, wenn ein Patient kleinere bis mittelgrosse Zahnlücken hat. Eine Brücke verbessert bei fehlenden Zähnen die Ästhetik und Sprach- und Kaufunktion.
Häufigste Gründe für einen Zahnverlust sind Karies, Paradontose und Unfälle.
Grundvoraussetzung für die Nutzung einer Zahnbrücke sind ausreichend Stabilität der benachbarten Pfeilerzähne, sowie eine gute Mundhygiene.
Welche Varianten gibt es?
Befestigung der Brücke im Mund
Die Hauptunterscheidung von Zahnbrücken wird anhand der Befestigung der Brücke im Mund getroffen:
-
Endpfeilerbrücke: Dies ist die häufigste Art der Brücke, hier wird die Brücke an zwei vorhandenen Zähnen rechts und links der Lücke befestigt – hierbei gibt es zwei Untertypen
- Vollkronenbrücke: Hier werden die Pfeilerzähne voll überkront, weil sie ohnehin stark geschädigt sind
- Teilkronenbrücke: Hier werden die Pfeilerzähne nur teilweise überkront – Nachteil ist, dass die Brücke weniger stabil ist als eine Brücke, die von Vollkronen getragen wird
- Freiendbrücke: Wenn eine Brücke sich am Ende einer Zahnreihe befindet, kann eine Brücke auch nur auf einer Seite befestigt werden. Hier spricht man von einer „Freiendbrücke“
- Adhäsivbrücke (auch Klebebrücke oder Maryland-Brücke genannt): Hierbei handelt es sich um eine temporäre Lösung, die nur geklebt wird. Dabei wird ein Metallgerüst mit dünnen Klebeplättchen auf der Rückseite der angrenzenden Zähne befestigt
- Teleskopierende Brücke:Hierbei handelt es sich um einen sogenannten kombinierten Zahnersatz, d.h. eine Mischung aus festem und herausnehmbarem Zahnersatz. Die Zahnbrücke wird nicht an den Pfeilerzähnen befestigt, sondern mittels Teleskopkronen verbunden, wobei die Innenteleskope fest auf die tragenden Pfeilerzähne zementiert werden. Die Brücke ist dann herausnehmbar und wird über die sogennanten Aussenteleskope mit den Innenteleskopen verbunden
- Implantatbrücke:Bei dieser Variante der Brücke bilden Implantate die Pfeiler für die Befestigung der Brücke. Die Implantate bilden quasi künstliche Zahnwurzeln, auf die dann die Brücke gesetzt werden kann. Diese Variante stellt ab einer Zahnlücke von mindetens drei Zähnen die beste Lösung dar
- Hybridbrücke:Bei dieser Art der Brücke werden ein Implantat und ein natürlicher Zahn als Pfeiler verwendet
Verwendetes Material
Ausserdem können Zahnbrücken nach dem verwendeten Material unterschieden werden. Hierbei kommt es vor allem darauf an, ob sich die Zahnbrücke im sichtbaren oder nicht-sichtbaren Teil des Mundes befindet:
- Gold: Brücken aus Gold sind sehr stabil, werden aber aus ästhetischen Gründen meistens in nicht-sichtbaren Teilen des Mundes verwendet. Brückenbasis ist aus einer goldfarbenen Metall-Legierung auf die ein zahnfarbiger Kunststoff oder Keramik-Aufbau angebracht wird
- Metallkeramik: Diese Brücke wird oft im sichtbaren Teil des Mundes verwendet. Im Inneren besteht sie aus Metall, welches mit einer zahnfarbenen Keramik überzogen wird.
- Vollkeramik: Diese Variante ist ästhetisch am ansprechendsten und ist kaum von natürlichen Zähnen zu unterscheiden. Sie besteht vollständig aus zahnfarbener Keramik ohne Metallkern
Formgebung der Zwischenglieder
Eine weitere Einteilung von Zahnbrücken erfolgt entsprechend der Brückenzwischenglieder, die auf unterschiedliche Art und Weise gestaltet werden können:
- Tangentialbrücke: Hier sind die Brückenzwischenglieder herzförmig und liegen nur an einem Punkt oder Streifen auf dem Zahnfleisch auf
- Sattelbrücke: Eine Sattelbrücke ist nach innen gewölbt und liegt grossflächig auf dem Zahnfleisch auf. Die grosse Auflagefläche erwschwert die Reinigung, weshalb Sattelbrücken normalerweise nicht festsitzend verwendet werden, sondern als herausnehmbare Elemente bei Zahnprothesen
- Schwebebrücke: Hier gibt es keinen Kontakt der Brückenzwischenelemente mit dem Zahnfleisch – diese schweben mit ca. 3 mm Abstand über dem Zahnfleisch, wodurch die Reinigung vereinfacht ist, aber ggf. die Ästhetik leiden kann. Schwebebrücken werden vorwiegend im Unterkiefer verwendet
- Spaltbrücke: Hier gibt es ebenfalls keinen Kontakt zwischen Brückenzwischenelementen und Zahnfleisch, allerdings ist der Abstand geringer als bei der Schwebebrücke bei ca. 1 mm. Hierdurch lässt sich die Spaltbrücke schlechter reinigen
- Ovate Pontic: Hier haben die Brückenzwischenelemente eine eiförmige Form und sinken in das Zahnfleisch. Hierfür muss das Zahnfleisch entweder chirurgisch oder mit Hilfe eines Provisoriums vorbereitet werden
- Geschiebe-Brücke: Diese Art der Brücke wird genutzt, wenn sich die beiden Pfeilerzähne stark unterscheiden. Hierbei sind die Brückenzwischenelemente nur auf einer Seite am Pfeiler verankert und auf der anderen Seite mittels eines Geschiebes verbunden
Wie lange dauert die Behandlung?
Für eine Brücke werden je nach Umfang und Art zwei bis vier Termine benötigt, die ersten Termine haben einen Abstand von 7-10 Tagen, wohingegen der letzte Termin für gewöhnlich 2-3 Wochen später erfolgt. Somit dauert das Einsetzen einer Brücke 2 bis 5 Wochen.
Wie ist der Ablauf der Behandlung?
Schritt 1: Abdrucknahme, Beschleifen der Zähne und provisorischer Zahnersatz

Zuerst entfernt der Zahnarzt von den Pfeilerzähnen ggf. vorhandene Karies oder andere Schäden, um sicherzustellen, dass die Brücke richtig passt. Ausserdem werden die Zähne, die als Pfeiler dienen sollen, entsprechend beschliffen und präpariert.
Dann nimmt der Zahnarzt Abdrücke der umgebenden Zähne, die verwendet werden, um eine individuelle Brücke herzustellen.
Zuletzt erfolgt der Einsatz eines provisorischen Zahnersatzes zum Schutz der Zähne.
Schritt 2: Herstellung der Brücke und Zwischenprobe
Die Herstellung der Brücke erfolgt durch einen Zahntechniker im Labor.
Sobald die Brücke hergestellt ist, wird die Brücke dem Patienten in einer weiteren Sitzung eingesetzt, um sicherzustellen, dass der Patient kein Spannungsgefühl empfindet. Das zahntechnische Labor stellt die Zahnbrücke nach diesem zweiten Termin fertig, ggf. erfolgt auch noch eine Verblendung mit Keramik.
In manchen Fällen ist eine weitere Zwischenprobe nötig (z.B. bei grossen Zahnbrücken), um das Risiko einer Veränderung der Passform einzudämmen.
Schritt 3: Einsetzen der Brücke
Nachdem die Brücke angepasst wurde, befestigt der Zahnarzt sie mit Zahnzement dauerhaft an den Pfeilerzähnen. Ein guter Fit zu den Pfeilerzähnen und anderen angrenzenden Zähnen, sowie Spannungsfreiheit werden dadurch sichergestellt.
Schritt 4: Oralhygiene und Nachkontrollen
Der Patient muss gute Mundhygiene praktizieren, um die Pfeilerzähne und den überbrückten Bereich gesund zu halten, und muss normalerweise regelmässig zu Nachkontrollen zum Zahnarzt zurückkehren, um sicherzustellen, dass die Brücke in einem guten Zustand ist.
Was sind Vorteile?

Geringerer Aufwand als Implantate: Da die Zähne, die die Lücke begrenzen, als Pfeilerzähne herangezogen werden, sind keine Implantate nötig.
Lange Haltbarkeit: Eine Zahnbrücke hält in der Regel 10 bis 20 Jahre.
Hoher Behandlungserfolg:Zahnbrücken bieten eine hohe Ästhetik als auch eine gute Zahnfunktion
Was sind Nachteile?
Beschleifen gesunder Zähne: Für das Befestigen der Brücken müssen gesunde Zähne, die als Pfeilerzähne dienen, beschliffen werden. Hier besteht im Extremfall auch das RIsiko eines Absterbens der Pfeilerzähne.
Kariesrisiko: Am Rand der Brücke entwickelt sich häufig Karies.
Knochenabbau: Im Bereich der ersetzten Zähne kann es durch die veränderte Belastung beim Kauen zu einem Knochenabbau kommen.
Höhere Belastung für Pfeilerzähne: Die Pfeilerzähne werden zusätzlich durch die Brücke belastet, wodurch es im schlimmsten Fall zu Verlust der Zähne kommen kann.
Mit welchen Kosten sollte ich rechnen?
In der Schweiz
Für eine dreigliedrige Brücke muss in der Schweiz ca. mit Kosten von CHF 2’200 bis CHF 3’300 gerechnet werden.
Im Europäischen Ausland

Deutschland und Österreich weisen ein etwas niedrigeres Preisniveau für Zahnbrücken auf als die Schweiz. Eine dreigliedrige Brücke aus Vollkeramik kostet hier zwischen EUR 500 und EUR 2’500.
Patienten können signifikant Behandlungskosten einsparen, wenn sie sich in Süd- und Osteuropa behandeln lassen. In Griechenland, Ungarn und Tschechien kostet eine dreigliedrige Brücke aus Vollkeramik zwischen EUR 300 und EUR 1’400.
Die folgende Tabelle gibt eine Übersicht der die typischen Preisniveaus für eine dreigliedrige Zahnbrücke aus Vollkeramik in den erwähnten Ländern:
Land | Kosten für eine dreigliedrige Brücke aus Vollkeramik |
---|---|
Schweiz | CHF 2’200 – 3’300 |
Deutschland | EUR 600 – 2’500 |
Österreich | EUR 500 – 2’500 |
Griechenland | EUR 300 – 1’000 |
Tschechien | EUr 300 – 1’100 |
Ungarn | EUr 300 – 1’400 |
Quelle: Diverse Webseiten von Zahnarztpraxen
Wer übernimmt die Kosten für Zahnbrücken?
In der Schweiz übernimmt die Grundversicherung für gewöhnlich keine zahnärztlichen Behandlungskosten, im Normalfall müssen Zahnarzt-Kosten zu 100% selbst bezahlt werden. Eine Aussnahme besteht, wenn bestimmte schwere Erkrankungen des Kausystems vorliegen oder wenn die Folgen von schweren Erkrankungen eine zahnärztliche Behandlung nötig machen.
Private Zahnzusatzversicherungen in der Schweiz übernehmen für gewöhnlich die Kosten für Zahnbrücken. Die meisten Versicherungsgesellschaften bieten unterschiedliche Tarife mit Kostenerstattungen zwischen 50% und 80%, oft gibt es allerdings auch eine maximale Kostenübernahme in einem Jahr.
Bei Zahnverlust in Folge eines Unfalls übernimmt die Unfallversicherung nach Abklärung die Kosten für die Zahnbrücken.
Letztes Update: 13. Dezember 2022
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