Kurzübersicht: Was ist eine Fettabsaugung und wie läuft diese ab?

Die Fettabsaugung ist ein kosmetischer chirurgischer Eingriff, bei dem überschüssiges Fett aus einem bestimmten Körperbereich entfernt wird. Sie wird in der Regel eingesetzt, um die Körperkontur zu verbessern und hartnäckige Fettansammlungen zu reduzieren, die auf Diät und Sport nicht ansprechen. Typische Bereiche in denen eine Fettabsaugung durchgeführt wird sind: Bauch, Oberschenkel und Hüfte, prinzipiell ist eine Fettabsaugung aber an fast jedem Körperteil, an dem sich Fettpolster bilden können möglich.

Bei der Fettabsaugung macht der Chirurg kleine Einschnitte in die Haut und führt ein dünnes Rohr ein, eine so genannte Kanüle. Mit Hilfe unterschiedlicher Techniken werden dann die Fettzellen aus dem Gewebe gelöst und mit Hilfe der Kanüle abgesaugt.

Die Fetttabsaugung gehört zu den häufigsten Behandlungen innerhalb der plastischen Chirurgie.

Wann kommt eine Fettabsaugung in Frage?

Die ästhetische Chirurgie zieht eine Fettabsaugung normalerweise in Betracht, wenn Patientinnen und Patienten mit den Konturen eines bestimmten Körperbereichs unzufrieden sind. Dies ist insbesondere in den folgenden Situationen der Fall:

• Bei Fettdepots trotz Gewichtsabnahme, also wenn Diät und Sport nicht erfolgreich waren, um hartnäckige Fettablagerungen zu reduzieren
• Bei erheblichen Mengen an überschüssigem Fett
• Bei schlaffer Haut oder gedehnten Muskeln z.B. im Bauchbereich nach einer Schwangerschaft
• Bei Asymmetrien, z.B. nach Unfällen oder wenn durch Narben Asymmetrien entstanden sind

Medizinische Voraussetzungen für eine Fettabsaugung

Sie sollten detailliert mit ihrer behandelnden Ärztin / ihrem behandelnden Arzt besprechen, ob sie die Voraussetzungen für eine Fettabsaugung efüllen. Die medizinischen Voraussetzungen für eine Fettabsaugung sind typischerweise:

• Im Allgemeinen sollten die Patienten in guter körperlicher Verfassung sein und realistische Erwartungen an die Ergebnisse des Eingriffs haben
• Stabiles Gewicht vor der Fettabsaugung – eine erhebliche Gewichtszunahme oder -abnahme nach dem Eingriff kann das Ergebnis beeinträchtigen
• Kein Vorliegen chronischer Krankheiten oder genetischer Erkrankungen, die das Risiko von Komplikationen erhöhen könnten, wie z.B. Diabetes, Herzkrankheiten, Bluthochdruck oder Blutgerinnungsstörungen
• Keine Embolien, Venenentzündungen oder Wundheilungsstörungen
• Kein Einnehmen gerinnungshemmender Medikamte (ASS, Markumar, Heparin, etc.)
• Keine starke Adipositas (BMI > 35)
• Keine Entzündungen oder Narben im für die Fettabsaugung vorgesehenen Bereich
• Ausserdem sollten die Patienten zum Zeitpunkt des Eingriffs nicht schwanger sein oder stillen

Welche Techniken gibt es für eine Fettabsaugung?

Für die Fettabsaugung gibt es verschiedene Techniken, darunter die Tumeszenz-Liposukion, die Wasserstrahl-Technik, die Vibrations-Technik, die Ultraschall-unterstützte Fettabsaugung (UAL) und die Laser-assistierte Fettabsaugung. Die zu behandelnden Körperregionen, individuellen Vorstellungen der Patienten und die Expertise der Ärztin / des Arztes bestimmen meistens, welche Technik konkret zum Einsatz kommt. Bei verschiedenen Ärzten kommen weitere Methoden der Fettabsaugung zum Einsatz, bei denen es sich aber häufig um Mischformen handelt oder auch zu Marketing-Zwecken entwickelten Eigennamen.

Tumeszenz-Liposuktion (TAL)

Die ästhetische Chirurgie wendet die Tumeszenz-Liposuktion am häufigsten als Fettabsaugungstechnik an. Bei dieser wird eine sogenannte Tumeszenzlösung – einer Mischung von Kochsalzlösung mit Anästhetikum und Kortison – in den zu behandelnden Bereich unter die Haut injiziert. Die Tumeszenzlösung sorgt dafür, dass sich im betroffenen Bereich die Fettzellen vom Gewebe lösen, während die Behandlung durch das enthaltene Anästhetikum fast schmerzfrei ist. Nach ca. 30-minütiger Einwirkzeit kann das überschüssige Fett mit feinen Kanülen abgesaugt werden. Diese Lösung hilft, Blutungen und Schwellungen während des Eingriffs zu reduzieren.

Die TAL ist relativ risikoarm, allerdings muss der Operateur ausgezeichnete Fähigkeiten mit der Technik haben, damit ästhetisch gute Resultate erzielt werden können, da mit dieser Methode zwar grössere Mengen fett abgesaugt werden können, aber die Konturen der abgesaugten Körperareale nicht zu 100% kontrolliert werden können.

Wasserstrahl-Technik (WAL)

Die Wasserstrahltechnik ist eine relativ neue Methode der Fettabsaugung, bei der die Fettzellen mit Hilfe von Hochdruckwasserstrahlen aufgebrochen und anschliessend abgesaugt werden. Dabei kommt wie bei der Tumszenz-Liposuktion Tumeszenzlösung zum Einsatz. Durch einen fächerförmig eingebrachten Wasserstrahl werden hierbei Fettzellen sanft aus dem Gewebe gelöst und direkt abgesaugt.

Diese Technik kann bei kleineren Fettdepots ohne Vollnarkose durchgeführt werden, eignet sich aber auch für die Behandlung grösserer Körperregionen wie Bauch, Hüften, Oberschenkel und Gesäss. Bei der Wasserstrahl-Technik handelt es sich um eine schonende, schnelle und risikoarme Technik, bei der insbesondere bei der Erstbehandlung eine präzise Modellierung möglich ist. Allerdings werden oft grössere Mengen Tumeszenzlösung benötigt, wodurch es oft ausgeprägte, postoperative Ödeme (Schwellungen) gibt.

Vibrations-Technik / Power-assistierte Fettabsaugung (PAL)

Die Vibrations-Technik der Fettabsaugung ist eine relativ neue Technik, bei der die Fettzellen durch Vibration aufgebrochen werden, bevor sie abgesaugt werden. Hierfür wird zunächst eine Kochsalzlösung zusammen mit einem Lokalanästhetikum in die zu behandelnde Stelle injiziert und dann das Fettgewebe aufgelockert sowie kleine vibrierende Kanülen eingeführt. Die vibrierenden Kanülen bewegen sich bis zu 80 Mal pro Sekunde.

Bei der Vibrations-Technik handelt es sich um ein relativ schonendes Verfahren der Fettabsaugung. Patienten gehen ein deutlich geringeres Risiko einer Verletzung von Gewebe, Nerven und Gefässen ein und für den Arzt ist die Handhabung der vibrierenden Kanülen deutlich einfacher.

Die Vibrations-Technik eignet sich zur Entfernung grösserer Fettdepots.

Ultraschall-unterstützte Fettabsaugung (UAL)

Bei der ultraschall-unterstützten Fettabsaugung wird Ultraschallenergie eingesetzt, um die Fettzellen aufzubrechen, bevor sie abgesaugt werden. Eine besondere Sonde gelangt über eine Kanüle in das Fettgewebe und setzt dort Energie per Ultraschall frei, welche die Fettzellen zerstört und das Fettgewebe verflüssigt. Wichtig ist, dass die Sonde kontinuierlich in Bewegung bleiben muss, damit es zu keinen Verbrennungen von Gewebe kommt. Für die Sonde ist eine grössere Kanüle nötig als bei anderen Methoden der Fettabsaugung, wodurch eine spezielle Schulung der plastischen Chirurgin / des plastischen Chirurgen nötig ist, da es schwieriger ist die Sonde präzise einzusetzen.

Wie die PAL, wird die Ultraschall-unterstützte Fettabsaugung häufig bei grösseren Fettdepots eingesetzt.

Laser-assistierte Fettabsaugung / Laserlipolyse (LAL)

Bei der lasergestützten Fettabsaugung werden die Fettzellen mit einem Laser aufgebrochen, bevor sie abgesaugt werden. Bei dieser Technik wird eine Kanüle in die Fettschicht eingebracht, die durch einen Laser Wärmeenergie freigibt und die Fettzellen verflüssigt. Der Vorteil des Lasers ist, dass er umliegendes Gewebe schont und Blutgefässe direkt verschliesst, so dass weniger Schwellungen und Blutungen entstehen.

Die Laser-assistierte Fettabsaugung ist besonders für kleinere Fettdepots geeignet. In einer Sitzung können bis zu 500 ml Fett entfernt werden, bei grösseren Fettdepots sind mehrere Sitzungen nötig.

Wie läuft eine Fettabsaugung ab?

Behandlungsdauer

Eine Fettabsaugung kann in Rücksprache mit der behandelnden Ärztin / dem behandelnden Arzt als ambulanter operativer Eingriff durchgeführt werden, d.h. es ist nicht unbedingt ein Klinikaufenthalt über Nacht nötig. Eine Fettabsaugung kann je nach Umfang und Methode, sowie nach Wünschen der Patienten durch örtliche Betäubung, Dämmerschlaf oder eine Vollnarkose erfolgen. Der eigentliche Eingriff dauert ca. 1.5 – 4 h.

Beratungsgespräch und Gesundheitscheck

Wählen Sie Ihre Fachärztin / Ihren Facharzt für plastische und ästhetische Chirurgie sorgfältig aus, da diese Person zentral für ihre Behandlung ist! Wichtig ist, dass Ihre Fachärztin / Ihr Facharzt Experte für Fettabsaugungen ist, also viele durchgeführte Fettabsaugungen aufweisen kann, sowie höchste Hygiene- und Qualitätsstadards und fachliche Kompetenz auf höchstem Niveau vorweisen kann. Ein persönliches Beratungsgespräch ist für Sie als Patientin / Patient zentral, um dies einschätzen zu können.

Eine Fettabsaugung beginnt in der Regel mit einem persönlichen Beratungsgespräch mit Ihrem Chirurgen und einem Gesundheitscheck. Ein ausführliches Beratungsgespräch hilft dabei, dass die Fettabsaugung ihren Erwartungen entspricht und Risiken der Behandlungen minimiert werden. Bei diesem Termin besprechen Sie Ihr gewünschtes Ergebnis, und der Chirurg wird ihre individuelle Ausgangssituation beurteilen. Der behandelnde Arzt wird Ihnen ausserdem ggf. verschiedene zur Verfügung stehende Techniken der Fettabsaugung sowie die mit dem Eingriff verbundenen Risiken erklären.

Bei regelmässiger Einnahme von Medikamenten, Vorliegen von Allergien oder bekannten Krankheiten sollten Sie unbedingt Ihren Arzt informieren. Wenn Sie dazu neigen, blaue Flecken zu bekommen oder bei kleinen Verletzungen länger bluten, sollten Sie ebenfalls unbedingt ihren Arzt informieren, da eine Blutgerinnungsstörung vor der dem Eingriff unbedingt ausgeschlossen werden sollte.

Ein Gesundheitscheck kann dabei helfen, sicherzustellen, dass bei Ihnen keine der Kontraindikationen einer Fettabsaugung vorliegen (z.B. Blutgerinnungsstörungen).

Ablauf der Operation

Vor Beginn der Operation markiert die Chirurgin / der Chirurg die enstprechenden Areale für eine Fettabsaugung mit einem Stift.

Das eigentliche Eingriff beginnt dann damit, dass die Patientin / der Patient je nach Grösse und Lage der Fettpolster eine Vollnarkose bzw. lokale Betäubung gegen leichte Schmerzen erhält. Dann setzt die Chirurgin / der Chirurg kleine Schnitte in die Haut des zu behandelnden Bereichs (5 bis 10 mm lang) und führt eine Kanüle in das Fettgewebe ein.

Je nach Behandlungsmethode wird mit Hilfe der Kanüle überschüssiges Fettgewebe gelöst und abgesaugt. Bei manchen Methoden, z.B. der Tumeszenz-Liposuktion, gibt es eine gewisse Einwirkzeit zwischen Lösung und Absaugen des Fettgewebes, bei der die Technik ihre volle Wirkung entfaltet, bei anderen Techniken erfolgen Lösung und Absaugen des Fettgewebes gleichzeitig (z.B. Wasserstrahl-Technik).

Nach Abschluss der OP wird die Patientin / der Patient vom OP-Team verbunden, eine Vernähung der Schnitte ist aufgrund ihrer kleinen Grösse nicht nötig.

Heilungsprozess und Nachsorge

Kompressionswäsche: Nach der OP sollen Patienten Kompressionswäsche der betroffenen Areale anlegen, welche ca. 6 Wochen nach der Operation für ein optimales Behandlungsergebnis getragen werden sollten.

Schmerzstillende Medikamente: Ausserdem können auf Wunsch der Patientin / des Patienten schmerzstillende Medikamente verabreicht werden.

Heilungsprozess: In der ersten Zeit nach dem Eingriff kann es noch zu Schwellungen im behandelten Bereich kommen, nach ca. 14 Tagen ist normalerweise das vorläufige Ergebnis erkennbar. Bis zur vollständigen Heilung auch des tieferliegenden Gewebes kann es 3 – 6 Monate dauern, das Endgültige Ergebnis ist ebenfalls erst nach 3 – 6 Monaten sichtbar.

Bewegung: Die für die Fettabsaugung eingespritzte Flüssigkeit muss in den ersten Tagen nach der Fettabsaugung abfliessen – hierfür ist es wichtig, dass sich Patienten viel bewegen, um den Abfluss zu beschleunigen und die Thrombosegefahr zu reduzieren.

Rückkehr zum Alltag: Kurze Zeit nach dem Eingriff können Patienten die Klinik bereits verlassen – in manchen Fällen ist kein Klinikaufenthalt über Nacht nötig. Etwa 3 Tage nach dem Eingriff können Patienten bereits wieder ihren gewohnten Aktivitäten nachgehen, nur auf sportliche Aktivitäten sollten sie für mindestens 14 Tage verzichten.

Endermologische Massagen: Es wird empfohlen, dass Patienten nach ca. 2 Wochen mit sogenannten endermologischen Massagen beginnen, um den Heilungsprozess zu unterstützen. Experten empfehlen 5 – 10 Sitzungen. Dadurch wird die Wundheilung beschleunigt, sowie Lymphfluss und Durchblutung des betroffenen Bereichs werden gefördert.

Nachuntersuchungen: Nach einer Fettabsaugung finden mehrere Nachuntersuchungen statt – für gewöhnlich ist dies nach etwa 2 Wochen, 7 Wochen und nach 6 Monaten vorgesehen.

Was sind Vorteile einer Fettabsaugung?

Eine Fettabsaugung am Bauch hat eine Reihe von Vorteilen:

Dauerhaftes Ergebnis: Die abgesaugten Fettzellen werden durch die Behandlung dauerhaft entfernt und wachsen nicht nach.

Ästhetische Verbesserung der Körperkontur: Die Körperkontur und Silhouette kann durch eine gezielte Liposuktion enorm verbessert werden.

Beseitigung hartnäckiger Fettdepots: Durch eine Fettabsaugung können hartnäckige Fettdepots beseitigt werden, die sich weder durch Sport noch durch Ernährungsumstellungen beseitigen lassen.

Relativ kurze Behandlungsdauer und Heilungsphase: In den meisten Fällen ist nur ein Eingriff nötig und der Heilungsprozess ist mit einer Dauer von 3 – 6 Monaten vergleichsweise kurz.

Moderne Behandlungstechniken: Moderne Techniken sind mit relativ niedrigen Risiken verbunden und reduzieren die Belastung des Eingriffs für den Körper. Teilweise ist eine Fettabsaugung sogar unter örtlicher Betäubung möglich

Nur minimale Narbenbildung: Die für den Eingriff nötigen kleinen Schnitte (5 – 10 mm lang) sind nach wenigen Wochen nur noch kaum erkennbar.

Verbessertes Selbstvertrauen und Selbstwertgefühl: Als indirekten Effekt stärkt eine Fettabsaugung häufig auch das Selbstvertrauen und das Selbstwertgefühl der Patienten.

Welche Risiken ergeben sich durch eine Fettabsaugung?

In der Regel gilt eine Fettabsaugung mit erprobten Methoden und bei Durchführung durch eine qualifizierte Ärztin / einen qualifizierten Arzt als sichere und risikoarme Operation. Allerdings steigt das Risiko von Komplikationen mit der Menge des entnommenen Fetts an. Wie bei jedem chirurgischen Eingriff müssen ausserdem höchste medizinische Hygienestandards eingehalten werden, um eine Entzündung und Komplikationen zu vermeiden. Trotzdem ist jede Fettabsaugung mit einer Reihe von Risiken verbunden:

Ästhetisch nicht befriedigendes Ergebnis: Es kann vorkommen, dass sich das Ergebnis nicht mit den ursprünglichen Erwartungen an die Behandlung deckt. In diesem Fall kann es nötig sein, eine zweite Behandlung durchzuführen.

Vorübergehendes Missempfinden / Taubheitsgefühle: An der Haut des betroffenen Bereichs kann es vorübergehend zu Missempfinden / Taubheitsgefühlen kommen.

Hautunregelmässigkeiten / Dellen: Wenn die Haut des betroffenen Bereichs nicht mehr genügend Elastizität aufweist, kann es vorkommen, dass sie sich nicht mehr genügend anpasst, wodurch es zu Hautunregelmässigkeiten kommt. Ggf. kann eine Hautstraffung im betroffenen Bereich durchgeführt werde, um wieder ein glattes Hautbild herzustellen.

Schwerwiegende Komplikationen: Wenn die Hygiene- und Behandlungsstandards nicht ausreichend eingehalten werden, kann es zu einer Fettembolie oder einer Fettnekrose kommen. Bei einer Fettembolie gelangen Fettanteile in den Blutkreislauf und verstopfen möglicherweise Lungenkapillare. Bei einer Fettnekrose kommt es zu einer Entzündung und einem Absterben des Fettgewebes, was durch einen operativen Eingriff korrigiert werden muss.

Zusammenfassend lassen sich die Komplikationen durch die Wahl der richtigen Ärztin / des richtigen Arztes auf ein Minimum reduzieren. Lassen Sie sich vor der Durchführung einer Fettabsaugung unbedingt von ihrer Ärztin / ihrem Arzt hinsichtlich der damit verbundenen Risiken beraten.

Wie teuer ist eine Fettabsaugung?

Die Tumeszenz-Liposuktion ist die am weitesten verbreitete und normalerweise kostengünstigste Methode der Fettabsaugung, die folgenden Preisvergleiche beziehen sich auf diese Methode. Generell gilt, dass die Kosten einer Fettabsaugung umso höher ausfallen, je mehr Fett abgesaugt werden soll und je mehr Körperregionen betroffen sind – beispielsweise ergibt sich typischerweise grössere Spanne von Preisen für die Behandlung von Oberschenkeln, da es sich dabei nur um die Behandlung der Oberschenkelinnenseite halten kann, nur der Oberschenkelaussenseite (der sogenannten Reiterhosen) oder von allen vier Bereichen.

In der Schweiz, Deutschland und Österreich

In Deutschsprachigen Ländern ist mit den folgenden Kosten für eine Fettabsaugung zu rechnen:

• Schweiz:
  • Bauch: CHF 2’900 – 8’000
  • Oberschenkel: CHF 2’500 – 8’000
  • Hüfte: CHF 2’500 – 8’000
• Deutschland:
  • Bauch: EUR 1’700 – 4’400
  • Oberschenkel: EUR 1’000 – 8’000
  • Hüfte: EUR 1’500 – 4’500
• Österreich:
  • Bauch: EUR 2’000 – 6’000
  • Oberschenkel: EUR 3’000 – 7’800
  • Hüfte: EUR 3’000 – 4’900

In anderen Europäischen Ländern

Fettabsaugungen am Bauch können in anderen Europäischen Ländern signifikant günstiger durchgeführt werden als in der Schweiz, Deutschland oder Österreich:

• Tschechien und Ungarn:
  • Bauch: EUR 1’100 – 3’200
  • Oberschenkel: EUR 1’600 – 2’700
  • Hüfte: EUR 1’600 – 2’150
• Griechenland:
  • Bauch: EUR 1’500 – 4’500
  • Oberschenkel: 1’500 – 5’500
  • Hüfte: 1’500 – 4’500

Die folgenden Tabelle gibt eine detaillierte Übersicht zu den Behandlungskosten in den jeweiligen Ländern:

Land	Preis Fettabsaugung Bauch	Preis Fettabsaugung Oberschenkel	Preis Fettabsaugung Hüfte
Schweiz	CHF 2’900 – 8’000	CHF 2’500 – 8’000	CHF 2’500 – 8’000
Deutschland	EUR 1’700 – 4’400	EUR 1’000 – 8’000	EUR 1’500 – 4’500
Österreich	EUR 2’000 – 6’000	EUR 3’000 – 7’800	EUR 3’000 – 4’900
Griechenland	EUR 1’500 – 4’500	EUR 1’500 – 5’500	EUR 1’500 – 4’500
Tschechien	EUR 1’450 – 3’150	EUR 1’600 – 2’700	EUR 1’600 – 2’150
Ungarn	EUR 1’100 – 3’200	EUR 1’100 – 2’500	EUR 1’100 – 1’600

Quellen: Diverse Preislisten von Schönheitschirurgen und Vergleichsportale für medizinische Behandlungskosten (siehe Ende des Quellenverzeichnisses)

Wann übernimmt die Versicherung die Kosten?

Die Versicherung in der Schweiz, Deutschland und Österreich übernimmt bei rein kosmetischen Eingriffen generell keine Kosten, so ist es normalerweise auch bei einer Fettabsaugung.

Bei einer Fettabsaugung bei Lipödem (Einlagerung von Fettgewebe und Wasser in der Unterhaut beider Beine) können unter bestimmten Voraussetzungen die Behandlungskosten anteilig von ihrer Versicherung übernommen werden – hierzu sollte aber unbedingt Rücksprache mit ihrer Grundversicherung / Krankenversicherung getroffen werden, Entscheidungen zur Kostenübernahme werden für gewöhnlich auf Basis des individuellen Falls getroffen.

Weitere Fragen zur Fettabsaugung

Wann zeigt sich das finale Ergebnis der Fettabsaugung?

Unmittelbar nach einer Fettabsaugung kann es noch zu Schwellungen kommen, nach ca. 14 Tagen ist normalerweise das vorläufige Ergebnis erkennbar. Bis zur vollständigen Heilung auch des tieferliegenden Gewebes kann es 3 – 6 Monate dauern.

Wann kann ich nach einer Fettabsaugung wieder mit meiner Arbeit und Sport beginnen?

Experten empfehlen, alltägliche Aktivitäten wie Arbeit erst nach etwa 3 Tagen nach dem Eingriff wieder zu beginnen.

Auf Sport sollte in Rücksprache mit der behandelnden Ärztin / dem behandelnden Arzt für mindestens 14 Tage verzichtet werden.

Hinterlässt die Fettabsaugung Narben?

Die Narbenbildung nach einer Fettabsaugung ist minimal, da für gewöhnlich nur sehr kleine Einschnitte nötig sind (5 bis 10 mm Länge). Wirklich sichtbare Narben sind selten.

Welche Alternativen gibt es?

Es gibt zwei Methoden der Fettreduktion, bei denen keine Schnitte nötig sind:

Kryolipolyse: Hierbei werden lokale Fettdepots einer besonders niedrigen Temperatur ausgesetzt. Fettzellen sind temperaturanfällig und werden vom Körper nach einer Kälteaussetzung abgebaut und abtransportiert, so dass Fettdepots durch Kälteanwendung gezielt reduziert werden können. Ein spezieller Applikator wird an der entsprechenden Körperstelle festgesaugt und setzt die lokalen Fettdepots einer Temperatur von bis zu -4° C aus, wobei umliegendes Gewebe und die Haut durch ein Gelpad geschützt werden.

Injektionslipolyse (Fett-weg-Spritze): Hierbei wird mit kleinen Nadeln das Präparat Phosphatidylcholin in die Fettdepots injiziert, welches Fettzellen auflöst, die dann vom Lymphsystem abtransportiert werden. Die Behandlung erfolgt ambulant unter lokaler Betäubung und kann über mehrere Sitzungen mit einem Abstand von jeweils ca. 2-6 Wochen erfolgen. Nachteil der Injketionslipolyse ist, dass sich hiermit nur kleinere Fettdepots bzw. Problemzonen behandeln lassen und dass normalerweise mehrere Sitzungen nötig sind.

Generell können durch diese beiden Alternativen allerdings nur verhältnismässig kleine Fettpolster abgebaut werden.

Wie lange bleibt das Ergebnis einer Fettabsaugung erhalten?

Das Ergebnis einer Fettabsaugung ist dauerhaft, solange Patienten auf eine gesunde Ernährung und ausreichend Bewegung achten.

Wächst das abgesaugte Fett nach?

Die entfernten Fettzellen wachsen nicht nach, allerdings können die verbliebenen Fettzellen sich wieder auffüllen bzw. grösser werden. Daher kann es auch nach einer Fettabsaugung zur Gewichtsabnahme und damit verbunden einer erneuten Fettansammlung kommen. Mit Hilfe ausgewogener Ernährung und genügend Bewegung können Sie dem entgegenwirken.

Sollte ich meine Ernährung nach einer Fettabsaugung umstellen?

Eine Fettabsaugung ersetzt keine Diät und dient nicht der Gewichtsreduktion sondern der ästhetischen Körperformung. Nach dem Eingriff kann es zu einer Gewichtszunahme kommen und insbesondere zu einer Fetteinlagerung an anderen Stellen des Körpers, da einmal abgesaugte Fettzellen nicht wieder nachwachsen.

Wie oben erwähnt ist eine stabile Gewichtsentwicklung Grundvoraussetzung für eine Fettabsaugung. Wenn Sie dies in ver Vergangenheit gemeister haben, müssen sie ihre Ernährung und andere Gewohnheiten nach einer Fettabsaugung nicht grundlegend umstellen. Allerdings sollten sie nach einer Fettabsaugung weiterhin auf einen ausgewogenen Lebensstil auf Basis gesunder Ernährung und genügend körperlicher Bewegung achten, um einer längerfristigen Gewichtszunahme vorzubeugen.

Letztes Update: 10. Januar 2023

Quellen